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Zeichner zu sein ist meine Maxime! (Heinz Scharr)
Einmal ist keinmal! Ich bleibe dran, wenn ich etwas angefangen habe! (Heinz Scharr)
...den blauen Himmel male ich nicht! (Heinz Scharr)
Was das Sehen betrifft, sind wir Menschen Analphabeten!
"Während sein graphisches Schaffen von einem engeren Kreis der Kunstfreunde geschätzt wurde (und wird), traten für eine breitere Öffentlichkeit seine architekturbezogenen Putz-und metallplastischen Arbeiten in den Vordergrund. Dabei ging Heinz Scharr eigene Wege. Seine Metallplastiken aus den späten 1960er Jahren „Kröte“, „Fische“ und „Pfau“ sind seitdem im Sondershäuser Stadtbild präsent. In der 2. Hälfte der 1970er Jahre fand Heinz Scharrs Schaffen in der architekturbezogenen Kunst seinen Höhepunkt durch Aufträge größeren Umfangs. Es entstanden für die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen ein Mahnmal in Gestalt eines 40 Meter langen Reliefs „Todesmarsch der Häftlinge“ und großformatige Wanddekorationen, u.a. für das internationale Handelszentrum in Berlin."(Joachim Kreyer, Bürgermeister; Cornelia Kraffzick, Stadt Sondershausen)
"Der 1924 in Sondershausen geborene Künstler gehört zu den bedeutendsten Grafikern und Bildhauern in Thüringen und ist mi unserer Region schon lange eng verbunden. Zu seinen bekanntesten Werken im öffentlichen Raum, welche noch immer die zahlreichen Besucher der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora ansprechen, gehören die große Kupferreliefe am ehemaligen Appellplatz,die den Todesmarsch der Häftlinge darstellen.Auch die Wahl seines Wohn-und Arbeitsortes im ehemaligen Komturhof Uttode im Landkreis Nordhausen, wo er seit 1975 mit seiner Frau Jutta lebt, zeigt seine starke Naturverbundenheit. Diese eigene Welt, die sich der Künstler geschaffen hat, ermöglicht ihm eine gewisse Zurückgezogenheit und bildet gleichzeitig die Quelle für seine Kunst, auch wenn die Erhaltung dieses denkmalgeschützten Gebäudekomplexes ebenso viel Kraft und Energie kostet, wie er auch für die Schaffung seiner Kunst einsetzt."( Barbara Rinke, Oberbürgermeisterin der Stadt Nordhausen)
"Heinz Scharr prägt seit nunmehr über fünf Jahrzehnten die Kunst in Thüringen mit. Seine ehrlichen und unverwechselbaren Kunstwerke, sensibel und stark, fantastisch und bedrückend gegenwärtig, sind nur dem eigenen künstlerischen Wollen verpflichtet. Er ging und geht seinen Weg - als Künstler und als Mensch."(Dieter Przybilla, Kreissparkasse Nordhausen; Karl-Heinz Langhorst, Kunststiftung für den Kyffhäuserkreis)
"Ich entdeckte einen Künstler, der über Jahrzehnte unbeirrt, jenseits aller Moden, Trends, auch Dogmen, jedem Glamour und Schischi abhold, seinen Weg allein mit dem Willen, Unverwechselbares zu schaffen, gesucht und gefunden hat. Ein exzellenter, sensibler, die Objekte seiner künstlerischen Begierde nicht nur visuell, sondern mit allen Sinnen Auf-und Wahrnehmender, ein Synästhetikgleichsam. Ein Zeichner vor allem, ein Maler, Radierer, Holzschneider und Metallplastiker, dem Realen verbunden, am Sichtbaren sich orientierend, ohne jedoch Abbildungszwängen zu unterliegen, vielmehr mit der Fähigkeit das Wesen, die Substanz, den inneren Gehalt eines Geschöpfes, eines Gegenstandes oder einer Situation mit traumwandlerischer Sicherheit zu erfassen und bildnerisch umzusetzen. Ein Künstler zumal, der den gesamten Fundus von Werkzeugen und Materialien als unverzichtbaren Bestandteil seiner Arbeit zu achten und mit handwerklicher Präzision einzusetzen weiß.Kurzum: Ein Glücksfall."(Björn Engholm)
"Im Bewußtsein, daß diese Publikation nur eine willkürliche Zäsur im ungeheuren Schaffensprozeß des Künstlers Heinz Scharr markieren kann, verbindet sich mit ihr doch die Hoffnung des Herausgebers, eine intensive Beschäftigung mit einer der markantesten zeitgenössischen Persönlichkeiten der mitteldeutschen Kunstszene anzustoßen."( Christa Hirschler, Schloßmuseums Sondershausen)
"Tatsächlich gehört Heinz Scharr,...,zu den markantesten Persönlichkeiten der mitteldeutschen Kunstszene (Christa Hirschler), deren Lebensleistung es außerhalb des bisherigen Wirkungskreises gleichwohl erst noch zu entdecken gilt. Überschaut man sein bislang bekanntes und publiziertes Werk, beeindruckt die Geradlinigkeit einer Entwicklung, die in einer Zeit sich verschärfender Formalismusdebatten 1948 mit einem Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei so gewichtigen Lehrern wie Ernst Hassebrauk, Elisabeth Voigt, Max Schwimmer und Walter Arnold begann und vor dem Hintergrund höchst widerspruchsreicher kunstpolitischer Bedingungsgefüge von anfänglich streng realistischen Auffassungen über die Jahre und Jahrzehnte hin zu einem nahezu abstrakten Expressionismus eigenen Charakters führte, der gleichermaßen Elemente des Tachismus oder auch Informell in sich aufnahm. Während andere in die Kunstgeschichte emigrierten, nicht wenige aber auch dem "Bitterfelder Weg" folgen sollten, schuf Heinz Scharr Mitte der sechziger Jahre aus elementarem Naturerleben bereits abstrakte Aquarelle von unerhörter Schönheit im Spannungsfeld von bildnerischer Expressivität und Transzendenz."( Gerhard Lindner, Panorama Museum Bad Frankenhausen, Vorwort in: Heinz Scharr - Kraft der Natur)
"Wieso kenne ich den Scharr nicht? Bei den Qualitäten müsste ich ihn doch über die Jahre einmal zur Kenntnis bekommen haben? Wurde der bei uns nicht besprochen oder gedruckt? Jedenfalls bin ich wirklich maßlos begeistert. Die Kraft, Dynamik und Fantastik, die von den Arbeiten ausgehen, sprechen mich unglaublich an. Heinz Scharr ist ein ganz Großer!"(Winfried Wolk, Maler und Grafiker, Zitat aus dem Essay von Peter Arlt in: Heinz Scharr - Kraft der Natur)
"Heinz Scharr ist ein temperamentvoller Mensch und verleugnet diese Eigenart auch als Künstler nicht. Seine künstlerische Arbeit gedeiht in einem Wechselspiel physischer und psychischer Aufwallungen. Das entstehende Kunstwerk nimmt diese geballte Energie in sich auf. Zurück bleibt der Künstler erschöpft und um Abstand zum Ergebnis seiner Arbeit bemüht.....Er ist ein Einzelgänger, der seinen Weg intuitiv findet, der Raum zu seiner Entfaltung braucht, kein Kollektivtier, dass andere lenkt oder sich von anderen lenken lässt. Unabhängigkeit und Eigenständigkeit sind ihm unentbehrlich. Der Preis, den er dafür zu zahlen hatte, war ein vergleichsweise provinzielles intellektuelles Umfeld und - bei aller Bekanntheit in der Region - ein nur langsames und spätes Wachsen seines Renommees als Künstler in einer breiteren Öffentlichkeit. Aber Scharr ist nun einmal eher der Mensch, der sich ausklinkt, um eigene Wege zu gehen, als der, der sich einklinkt, um gesellschaftlich voranzukommen."(Hendrik Bärnighausen, Kunsthistoriker, in: Heinz Scharr - Kraft der Natur)
"Heinz Scharr war mitteilsam und schweigsam. Im Gespräch mit ihm erschlossen sich Aspekte seines Werkes. Doch blieb immer auch ein Rest an Unausgesprochenem, ein vom Meister bewahrtes, seine Aura umgebendes „Geheimnis“. Damit sind nicht die mitunter auch geheimnisvollen Raffinessen der von ihm praktizierten künstlerischen Techniken gemeint."( aus einem Interview mit Hendrik Bärnighausen)
Unterm Strich.: Zeichenkunst aus sieben Thüringer Ateliers. Heinz Scharr, Gerda Lepke, Gerd Mackensen, Jost Heyder, Uta Hünniger, Ulrich Panndorf, Walter Sachs | Matthias Biskupek u.a., Erfurt Stadtverwaltung - 2014 | |
Heinz Scharr - Kraft der Natur | Gerd Lindner, Panorama Museum Bad Frankenhausen - 2014 | |
Heinz Scharr – Phantasie aus dem Realen | Peter Arlt, Ossietzky - Ausgabe 25 / 2014 | |
Zeichnungen Pferd und Reiter. [2] | Jutta Scharr (Herausgeber) Utterode - 2012 | |
Heinz Scharr. Das Werk | Christa Hirschler, Schlossmuseum Sondershausen (Herausgeber) - 2009 | |
Heinz Scharr. Grafik und Plastik | Jutta Scharr (Herausgeber) Utterode - 2003 | |
Scharr. Schwarz Weiss, Arbeiten auf Papier | Jutta Scharr (Herausgeber) Utterode - 2002 | |
Zeichnungen Pferd und Reiter. [1] | Jutta Scharr (Herausgeber) Utterode - 1999 | |
Heinz Scharr : Radierung, Zeichnung und Plastik | Hendrik Bärnighausen; Lamspringe : Quensen - 1995 | |
Ausstellung Heinz Scharr : [Galerie im Cranachhaus 21.2. - 16.3.1989] | Heinz Scharr; Genossenschaft Bildender Künstler Deutschlands, Erfurt - 1989 | |
Heinz Scharr - Handzeichnungen, Grafik, Aquarelle | Heinz Scharr; Thomas Zunkel; Staatliches Heimat- und Schlossmuseum Sondershausen - 1984. | |
Handzeichnungen, Grafik (Graphik), Aquarelle. | Heinz Scharr; Thomas Zunkel; Schloßmuseum Sondershausen - 1984 | |
Heinz Scharr [Galerie im Cranachhaus, Ausstellung, 7.6. - 15.7.1983] | Heinz Scharr; Genossenschaft Bildender Künstler Deutschlands, Erfurt - 1983 | |
Heinz Scharr Holzschnitte ; Ausstellung im Staatl. Heimat- u. Schlossmuseum Sondershausen ; 4. Okt. - 1. Nov. 1959 ; [Verz. der Arbeiten] | Heinz Scharr; Verband der Bildenden Künstler Deutschlands, Erfurt - 1959 |
1. Juli 1924 |
in Sondershausen geboren als 3. Kind von Otto Scharr und Frau Martha, geb. Kramer |
1931 – 1939 |
Schulbesuch in Sondershausen und Weimar |
1936 – 1939 |
Erster Mal- und Zeichenunterricht auf Schloss Ettersburg / Weimar bei Prof. Heckmann |
1939 – 1942 |
Lehre in der Kaliindustrie Sondershausen |
1942 – 1947 |
Militärdienst bei der Marine; Kriegsgefangenschaft in Frankreich, Spanien, Holland, Belgien und England |
1947 – 1952 |
Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft; Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Lisabeth Voigt, Prof. Ernst Hassebrauk, Prof. Max Schwimmer, Prof. Walter Arnold |
seit 1952 |
Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR, freischaffend |
1953, 1954 |
Teilnahme an Symposien im Kaliwerk „Glückauf“ |
1955 |
Teilnahme am Symposium im Pressen- und Scherenbau „Henry Pels“ Erfurt |
1955 |
Atelier in Weimar |
seit 1956 |
Beteiligung an architekturbezogenen Projekten |
seit 1957 |
Mitglied des Dortmunder Künstlerbundes |
1957 |
Studienreise im Nordmeer (Norwegen, Färöer,Shetland, Island) |
1957 |
Studienreise in den Kaukasus |
1962 |
Bau eines Ateliers in Sondershausen |
1963 |
Heirat mit Jutta Frank |
1968 |
Studienreise nach Polen |
1964 – 1975 |
Kauf der „Stillen Mühle“ (Wassermühle) im Helbetal, Ausbau und Nutzung als Sommeratelier |
1952 – 1976 |
freischaffend in Weimar und Sondershausen |
1975 |
Erwerb des Komturhofes des Deutschritterordens Utterode, Thüringen mit Restaurierung und Gestaltung als Wohnhaus und Atelier |
1976 |
Umzug von Sondershausen nach Utterode / Rehungen, Kreis Nordhausen |
seit 1977 |
freischaffend in Utterode |
seit 1990 |
Mitglied des Bundesverbandes Bildender Künstler Deutschlands und des VBK-Landesverbandes Thüringen |
1990 |
Einrichtung einer Galerie auf Utterode |
1995 |
Teilnahme am Internationalen Symposium, Malerei und Bildhauerei „Primeiro simposio international de arte no Feital” in Transcoso (Portugal) |
1996 |
Studienreise nach Portugal |
1997 |
Studienreise nach Portugal |
2002 |
Studienreise nach Portugal |
2003 |
Studienreise nach Südfrankreich |
2006 |
Auszeichnung mit der Ehrengabe der Stadt Sondershausen |
2009 |
Auszeichnung mit dem Thüringer Verdienstorden |
05.09.2017 |
verstorben auf dem Komturhof Utterode, Thüringen |